Studium im Ausland: Paulas Erfahrungen in Kanada
von Campusradio Karlsruhe · Veröffentlicht · Aktualisiert

Studium im Ausland: Paulas Erfahrungen in Kanada
Ein Jahr Architekturstudium in Toronto, Reisen zu den Niagarafällen und neue Freundschaften auf einem internationalen Campus – Paula aus Karlsruhe berichtet im Campusradio von ihrem Auslandsjahr in Kanada. Welche Unterschiede gibt es zum Studium in Deutschland? Was sollte man bei Bewerbung, Visum und Wohnungssuche beachten? Und wie lässt sich ein Auslandssemester finanzieren?
Warum Kanada?
Für Paula stand früh fest, dass sie für ihr Auslandssemester weiter weg möchte – nicht innerhalb Europas, sondern nach Nord- oder Südamerika, vielleicht sogar Australien. Nach kurzer Recherche war klar: Kanada reizt sie besonders. Die Mischung aus internationalem Campus, Großstadtflair und einzigartiger Natur machte Toronto zur idealen Wahl.
Studium in Toronto: Unterschiede zu Deutschland
Notensystem: Anders als in Deutschland hängt die Endnote nicht nur von einer einzigen Abschlussklausur ab. Mehrere kleinere Abgaben während des Semesters fließen ein – was den Druck reduziert.
Professor:innen: In Kanada sind sie oft zugänglicher, der Kontakt persönlicher.
Campusleben: Der Campus ist ein zentraler Treffpunkt mit Events, Märkten und Konzerten – deutlich lebendiger als an vielen deutschen Hochschulen.
Wohnen in Toronto: eine Herausforderung
Die Wohnungssuche war eine der größten Hürden. „Der Wohnungsmarkt in Toronto ist katastrophal“, erzählt Paula. Am Ende entschied sie sich für eine WG, im Nachhinein hätte sie aber lieber in einem Wohnheim gewohnt. Tipp für künftige Studierende: Frühzeitig nach Unterkünften suchen und Wohnheime prüfen, um Stress zu vermeiden.
Stadt & Natur: Leben zwischen Megacity und Wildnis
Toronto ist eine pulsierende Großstadt, von vielen als die „amerikanischste Stadt Kanadas“ beschrieben. Paula erlebte dort:
Vielfalt an Events: Straßenfeste, Märkte und spontane Konzerte.
Natur pur: Wochenendtrips führten sie zu den Niagarafällen, nach Ottawa oder mitten in die Wildnis Ontarios – nur wenige Autostunden entfernt.
Ein Unterschied zu Karlsruhe fiel ihr jedoch auf: Parks sind in Toronto rar. Das gemütliche Feierabendtreffen im Park, wie es in Karlsruhe selbstverständlich ist, musste in Kanada oft durch Café- oder Barbesuche ersetzt werden.
Formalitäten: Bewerbung, Visum & Sprachtest
Wer nach Kanada möchte, muss mit etwas Papierkram rechnen:
Englischtest (TOEFL): Pflicht für die Bewerbung an der Uni.
Studentenvisum: notwendig bei Aufenthalten über 6 Monate. Paula musste sogar nach Düsseldorf fahren, um Fingerabdrücke abzugeben.
Organisation: Viel Eigeninitiative, doch das International Office des KIT half bei Fragen.
Anrechnung & Kosten
Die Anerkennung der Kurse war teilweise kompliziert – vor allem im Architekturstudium, da Entwürfe individuell geprüft werden mussten. Am Ende klappte aber alles.
Finanziell war der Aufenthalt eine Herausforderung: Studiengebühren, Lebenshaltungskosten, Versicherungen. Hilfreich sind Programme wie:
Erasmus+ (für Aufenthalte in Europa)
Auslands-BAföG (mindestens 6 Monate vorher beantragen)
Baden-Württemberg-Stipendium oder Promos
Landesprogramme & Direktkooperationen des KIT, die Studiengebühren erlassen
Tipp: Frühzeitig nachschauen, welche Stipendien kombinierbar sind.
Was bleibt?
Paula hat nicht nur akademisch profitiert, sondern auch neue Hobbys und Interessen mitgebracht: Vintage-Shopping, Secondhand-Mode und die Liebe zum Eishockey. Ihr Fazit: Kanada ist definitiv eine Erfahrung wert. Sie möchte auf jeden Fall zurück – vielleicht sogar für ein bis zwei Jahre Arbeitserfahrung.
Fazit: Ein Auslandssemester erfordert Organisation und Mut, zahlt sich aber in jeder Hinsicht aus – akademisch, kulturell und persönlich. Paula empfiehlt Toronto und Kanada uneingeschränkt weiter.
Reinhören lohnt sich: Hin und weg – dein Studium im Ausland, der Podcast im Campusradio Karlsruhe.